Ein Garten für Senioren

Ihr fragt euch sicher, was ein Garten für Senioren ist? Dabei vergisst man ganz, dass die einfachsten Dinge im Alter nicht mehr so leicht zu bewältigen sind. Rutschige Treppen, Bücken beim Arbeiten, das Tragen von schweren Dingen fallen im Alter auf einmal schwer. Der altersgerechte Garten ist ein smarter Garten. Gut geplant und einfach zu pflegen!

1. Pflegeleichte Beete statt Rasenflächen

Ein Garten für Senioren verzichtet auf große Rasenflächen. Denn ein Rasen braucht viel Pflege damit er schön und gesund bleibt. Folglich muss er oft gemäht, vertikutiert, gedüngt und Unkraut ausgestochen werden. Eigentlich ist bei einem schönen Rasen immer etwas zu tun. Praktischer sind da Blumenbeete, die das ganze Jahr unterschiedlich blühen und auch die Tierwelt mit Nahrung versorgen.

Staudenbeete müssen nicht gemäht und auch nicht jedes Jahr neu gepflanzt werden, da die Pflanzen mehrjährig sind. Gerade ein bis zweimal im Jahr solltet ihr die Beete durchforsten und zurückschneiden, was zu dicht ist. Außerdem im Frühjahr etwas düngen und die welken Blätter im Herbst vor der ersten Schneedecke entfernen.

Im Gegensatz zum Rasen fällt damit schon einiges an Arbeit weg. Mein Tipp ist: Abdeckmaterial wie Gartenfaser oder biologisches Mulchmaterial verwenden. Dadurch verhindert ihr das Anwachsen von Unkraut.

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2. Verwendung von seniorengerechten Gartenpflanzen

Rosa Zierapfel in der Blüte

Natürlich sieht ein auf Form getrimmter Garten gut aus. Bekanntlich sind aber geschnittene Hecken oder üppig wachsende Blütensträucher auf die Dauer enorm viel Arbeit. Die meisten Menschen vergessen, dass Gartenpflanzen nicht immer so klein bleiben, wie bei ihrem Kauf. Im Gegenteil sie streben danach, ihre natürliche Größe zu erlangen.

Mein Tipp: Besser langsam wachsende Gartenpflanzen im Garten für Senioren verwenden. Sie müssen kaum geschnitten werden und machen daher viel weniger Arbeit. Smarte Gartenpflanzen sind daher langsam wachsende Sträucher und Bäume. Schließlich ist es doch gemütlicher mit der Nachbarin beim Kaffee zu tratschen als Gartenarbeit zu machen!

In einen Garten für Senioren passen diese pflegeleichten Gartenpflanzen:

• Magnolie
• Fächerahorn
• japanischer Ahorn
• Zierapfel
• Zierkirsche
• Säulen- und Kugelformen bei Bäumen.

Aber auch Zaubernuss, Etagen-Schneeball, Blumenhartriegel und Rhododendron kommen gut ohne Schnitt aus.

3. Ein Garten für Senioren schont den Rücken

eine Naturwiese wird nur 2mal jährlich geschnitten!

Statt dem ebenerdigen Gemüsegarten sind Hochbeete oder erhöhte Beete optimal, denn damit fällt das Einpflanzen und Unkraut zupfen wesentlich leichter. Weiters können Rasenflächen durch Naturwiesen  ersetzt werden, die nur zweimal im Jahr mit der Sense gemäht werden.

Ebenfalls unpraktisch bei der Gartenpflege erweisen sich Böschungen. Darum sollten sie terrassiert werden oder mit Zwergsträuchern und Stauden abgepflanzt sein.

Schließlich bleibt nur um die Terrasse ein Stück Rasen zum Liegen oder Spielen für die Kinder. Und wer auch da nicht Hand anlegen will, der kauft sich einen Rasenroboter!

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4. Vorsorge für Sicherheit und Barrierefreiheit

Bodenbelag mit Betonplatten und Kleinsteinpflaster

Gartentreppen

Wie die meisten wissen, sind vor allem Stürze die größte Gefahr im Alter. Daher ist es ganz wichtig, rutschige Außentreppen bei der Gartenanlage zu vermeiden. Besser ist es, Rampen einzuplanen oder wenn Stufen unumgänglich sind, ein Geländer für mehr Sicherheit anzubringen.

Bodenbelag im seniorenfreundlichen Garten

Die Terrasse und der Zugangsweg zum Haus sollten mit rutschsicherem Belag gestaltet sein. Natursteinplatten und Betonpflaster sind bei guter Pflege (Moosbelag regelmäßig entfernen) sicherer als glatte Fliesen.

Tipps für die Anlage der Gartenwege

Außerdem empfehlen wir Gartenwege mit einer Breite von mindestens 1 m anzulegen. Besser ist es gleich 1,20 m Breite einzuplanen, denn dann kann der Weg auch mit dem Rollstuhl benutzt werden.

Zusätzlich sind ausreichend breite Wege für das Schieben einer Schubkarre besser geeignet. So kann der Gartenabfall leichter abtransportiert werden. Nicht zu vergessen ist auch eine gute Ausleuchtung der Wege und Treppen.

5. Mehr Zeit durch ökologische Gartenbewässerung

Ein Regenwassertank ist für eine automatische Bewässerung sinnvoll!

Hier kann ich nur empfehlen, eine automatische Bewässerung einzubauen. Erstens leiden die Pflanzen durch den Klimawandel, besonders durch den fehlenden Niederschlag im Sommer und auch im Winter.

Viele Gartenpflanzen kommen mit diesen Bedingungen nur noch schlecht zurecht. Damit die Gartenbewässerung auch ökologisch ratsam ist, gehört schon frühzeitig ein Wasserzisterne im Garten eingeplant. So kann das Regenwasser gespeichert und später für das Gießen im Garten verwendet werden.

Mein Tipp: Lasst euch unbedingt vorher beraten, wie groß der Regentank sein muss, damit auch genug Wasser gespeichert werden kann!

Zusätzlich baut ihr euch dann eine einfache Tröpfchenbewässerung ein. So erspart ihr euch das händische Gießen und mit einer Computersteuerung läuft alles automatisch. Neben der körperlichen Arbeit spart das auch viel Zeit. Außerdem ist auch während des Urlaubs die richtige Wasserversorgung der Pflanzen garantiert.

Mein Tipp: Ich empfehle ein fachgerechte Beratung vom Fachmann. Mittlerweile gibt es so viele verschiedene Systeme, das der Überblick für einen Laien schwer fällt. Diese Zeit ist gut investiert, denn es fallen hier schon einige Kosten an.

Letztlich ist eine rechtzeitige Umgestaltung des Gartens die Lösung für ein langes und selbstbestimmtes Leben zuhause.

Wie immer stehe ich für Anfragen in punkto Gartendesign, Umgestaltung von alten Gärten, Bepflanzungstipps gerne jederzeit zur Verfügung. Schreibe mir am besten eine Nachricht über das Kontaktformular. Wenn dir der Blogartikel gefallen hat, würde ich mich sehr freuen, wenn du den Artikel teilst oder ein Kommentar hinterlässt.

Danke für dein Interesse!

Marion Ernst
Expertin für grüne Ideen